Was ist ein Bauschein? Wichtige Infos im Überblick
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Das Wichtigste auf einen Blick
- Der Bauschein ist die offizielle Baugenehmigung der zuständigen Baubehörde.
- Er ist für viele Bauvorhaben gesetzlich vorgeschrieben – besonders bei Neubauten.
- Beantragt wird er meist durch einen Architekten oder Bauingenieur im Namen des Bauherrn.
- Ohne gültigen Bauschein darf nicht gebaut werden – sonst drohen hohe Bußgelder.
- Die Gültigkeit beträgt in der Regel 3 Jahre, kann aber verlängert werden.
- Gründliche Planung und vollständige Unterlagen verhindern Verzögerungen und Fehler.
Wer ein Haus bauen oder eine größere bauliche Veränderung plant, wird früher oder später mit dem Begriff Bauschein konfrontiert. Doch was genau steckt dahinter? In vielen Bundesländern ist der Bauschein – auch als Baugenehmigung bekannt – die offizielle Erlaubnis der Baubehörde, mit dem Bauvorhaben zu starten. Ohne diesen Schein drohen Bußgelder, Baustopps oder sogar Rückbauverpflichtungen. Wann du einen Bauschein brauchst, wie du ihn bekommst und worauf du achten musst, erfährst du hier – kompakt und verständlich erklärt.
Was ist ein Bauschein – und wofür brauchst du ihn?
Ein Bauschein ist die schriftliche Genehmigung der Bauaufsichtsbehörde für ein konkretes Bauvorhaben. Er bestätigt, dass dein geplantes Projekt den geltenden Bauvorschriften entspricht – also z. B. dem Bebauungsplan, dem Baurecht und anderen gesetzlichen Vorgaben. Ohne Bauschein darf in der Regel nicht gebaut werden. Er dient damit nicht nur als rechtliche Absicherung, sondern schützt dich auch vor möglichen Rückbauverfügungen oder Geldstrafen.
Wann ist ein Bauschein Pflicht – und wann nicht?
Ob du einen Bauschein brauchst, hängt vom Bundesland, vom Standort und vom Umfang deines Vorhabens ab. Für klassische Neubauten ist er fast immer Pflicht. Kleinere Vorhaben wie Carports, Gartenhäuser oder Anbauten können unter bestimmten Bedingungen genehmigungsfrei oder im sogenannten vereinfachten Genehmigungsverfahren abgewickelt werden. Eine Bauvoranfrage oder das Gespräch mit der örtlichen Baubehörde gibt hier Klarheit.
So beantragst du einen Bauschein Schritt für Schritt
- Bauplanung durch Fachleute: Ein Architekt oder Bauingenieur erstellt die Bauzeichnungen und die statischen Berechnungen.
- Einreichung der Unterlagen: Die vollständigen Antragsunterlagen – inklusive Lageplan, Baubeschreibung, Nachweise – gehen an die zuständige Bauaufsichtsbehörde.
- Prüfung durch die Behörde: Diese kontrolliert, ob alle Vorschriften eingehalten werden.
- Erteilung des Bauscheins: Nach erfolgreicher Prüfung bekommst du den Bauschein – meist mit Auflagen, an die du dich beim Bau halten musst.
Tipp: Eine gute Vorbereitung und vollständige Unterlagen beschleunigen das Verfahren deutlich.
Wie lange ist ein Bauschein gültig?
In den meisten Bundesländern gilt ein Bauschein drei Jahre. Das heißt: Innerhalb dieser Zeit muss mit dem Bau begonnen werden, sonst verliert die Genehmigung ihre Gültigkeit. Einige Länder verlangen zudem, dass das Vorhaben innerhalb von fünf Jahren abgeschlossen ist. Ist absehbar, dass du die Frist nicht einhalten kannst, lässt sich der Bauschein meist vor Ablauf einmalig verlängern – dafür musst du rechtzeitig einen Antrag stellen
Was kostet ein Bauschein – und wer bezahlt?
Die Kosten für einen Bauschein hängen vom jeweiligen Bundesland, der Größe des Bauvorhabens und dem Aufwand der Prüfung ab. In der Regel bewegen sich die Gebühren zwischen 0,5 und 1 Prozent der geschätzten Bausumme. Für ein Einfamilienhaus können das mehrere hundert bis über tausend Euro sein. Die Kosten trägt immer der Bauherr – also du. Plane diesen Betrag frühzeitig in deine Finanzierung mit ein.
Häufige Fehler beim Bauschein – und wie du sie vermeidest
- Unvollständige Antragsunterlagen: Fehlende Pläne oder Nachweise verzögern die Bearbeitung.
- Fehleinschätzungen bei der Genehmigungspflicht: Manche glauben, sie könnten ohne Bauschein loslegen – das kann teuer werden.
- Missachtung von Auflagen: Wenn du später von den genehmigten Plänen abweichst, droht Ärger mit der Behörde.
Tipp: Eine unabhängige baurechtliche Beratung oder ein erfahrener Architekt kann dir helfen, typische Stolperfallen zu vermeiden und dein Projekt rechtssicher aufzustellen.
Fragen rund um den Bauschein? Wir helfen weiter!
Konkrete Sachverhalte sind immer unterschiedlich. Falls du individuelle Fragen hast, melde dich gerne bei uns.
Wir sind unabhängige Finanzberater und können dir zum Beispiel bei folgenden Themen weiterhelfen:
- Erklärung von Dingen wie Bauscheinen, Baugenhemigungen und mehr im Zusammenhang mit einer Finanzierung
- Planung deines individuellen Budgets für den Immobilienkauf
- Beratung zur Vertragsgestaltung mit Sondertilgung, Rückzahlungsmöglichkeiten und mehr
Fazit: Ohne Bauschein kein sicheres Fundament
Der Bauschein ist für viele Bauvorhaben Pflicht und dein rechtlicher Schutzschild auf dem Weg zum Eigenheim. Wer gut vorbereitet in das Genehmigungsverfahren geht, spart Zeit, Geld und Nerven. Lass dich im Zweifel beraten, ob dein Projekt genehmigungspflichtig ist – und setze auf erfahrene Fachleute, damit dein Bauvorhaben von Anfang an auf sicheren Füßen steht.

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